Historie der Kleingartenanlage und Stadt Teuchern

Rathaus Stadt Teuchern

Die Gegend um Teuchern war schon vor über 5000 Jahren besiedelt, was zahlreiche Knochen- und Werkzeugfunde belegen.

Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt stammt aus dem Jahre 976. Darin schenkt Kaiser Otto II. unter anderem die „in pago Ducharin nominato basilicam“ (Basilika im Gau Teuchern) der Zeitzer Kirche. Allein die Tatsache, dass Teuchern zur damaligen Zeit eine Basilika, also eine feste Kirche besaß, zeigt die Bedeutung des Ortes zur damaligen Zeit. Verschenkt wurde aber nur die (Haupt-)Kirche, Ort und Höhenburg blieben kaiserliches Eigentum.

Im Zuge des Investiturstreits wurde die Burg 1112 in der Schlacht zwischen Heinrich V. und dem Pfalzgrafen Friedrich IV. von Sachsen zerstört.

Obwohl die Burg bis 1124 im Besitz von Wiprecht von Groitzsch blieb, wurde sie vermutlich nicht wieder aufgebaut. Stattdessen nutzten die Herren von Teuchern von nun an den Edelhof, welcher sich etwa an der Stelle befunden haben muss, an dem sich das ehemalige Rittergut und heutige Ärztehaus befindet.

Ein gleichnamiges, sich nach dem Ort Teuchern benennendes ritterliches Geschlecht von Teuchern (Tuchern) ist vom 11. bis 15. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen.

Da die Region überwiegend von Wenden bevölkert war, beschloss man, deutsche Siedler durch viele Versprechungen (vor allem Grundeigentum) anzulocken. In Teuchern entstand so die Kapitelsgemeinde, die aus fränkischen Siedlern bestand. Daneben bestand das alte Wendendorf weiterhin.

Durch die Siedler wuchs der Ort Teuchern und damit auch seine Bedeutung. Dies führte dazu, dass dem Neuwerkskloster Halle 1135 die Zollfreiheit für den Salzhandel in Teuchern gewährt wurde. Damit war Teuchern ein Marktflecken geworden.

1480 verlieh Herzog Albrecht von Sachsen dem Ort die Berechtigung, einen Pfingst- und einen Herbstmarkt, am Tage Simon Judaeus’ (28. Oktober), sowie Wochenmärkte stattfinden zu lassen. Damit wurde Teuchern zur Stadt.

Der von 1523 bis 1526 in Teuchern tätige Pfarrer Anton Zimmermann versuchte, als Anhänger der Lehre Martin Luthers die Reformation in Teuchern einzuführen. Dies scheiterte aber am sächsischen Herzog Georg dem Bärtigen, der ein erbitterter Gegner der Reformation war. Erst nach dem Tod des Herzogs 1539 wurden nun auch in Teuchern die Lutherischen Lehren gepredigt.

Im Jahre 1815 kam Teuchern, nach über 700-jähriger Herrschaft des Hauses Wettin, zu Preußen. Mit der Übernahme der preußischen Verwaltungsstrukturen im Jahr 1816 gehörte die Stadt dem neugegründeten Kreis Weißenfels (Regierungsbezirk Merseburg), dessen erster Landrat der Teucherner Rittergutsbesitzer August Heinrich Ferdinand von Funcke war, an. Obwohl sich die Einwohner anfangs als „Muss-Preußen“ sahen, gewöhnte man sich schnell an die neuen Herren. Unter Preußens Herrschaft begann die Industrialisierung der Region und mit dem Wachsen des Braunkohlebergbaus gewann auch Teuchern wieder an Bedeutung.

1919–1925 waren in Teuchern die Uhrgläserwerke Deutscher Uhrmacher eGmbH ansässig, damaliger Marktführer in Deutschland. Ein 50-Pfennig-Notgeldschein der Stadt Teuchern von 1921 zeigt die Werksanlagen des Unternehmens.

1945/1947 wurde Teuchern mit dem Landkreis Weißenfels Teil des neugeschaffenen Landes Sachsen-Anhalt, ab 1952 Teil des neuen Kreises Hohenmölsen im Bezirk Halle. Nach 1994 wieder beim sachsen-anhaltischen Landkreis Weißenfels, ist Teuchern seit 2007 Teil des neuen Burgenlandkreises.

Aus der Stadt Teuchern und den Gemeinden Deuben, Gröben, Gröbitz, Krauschwitz, Nessa, Prittitz und Trebnitz wird zum 1. Januar 2011 per Gesetz die Einheitsgemeinde Stadt Teuchern gebildet. Mit Bildung der neuen Stadt werden die an der Neubildung beteiligte Stadt und die beteiligten Gemeinden aufgelöst. Außerdem hört die Verwaltungsgemeinschaft Vier Berge-Teucherner Land, in der alle vereinigten Gemeinden organisiert waren, auf zu existieren.

Eingemeindungen

Ursprünglich bestand Teuchern aus drei selbständigen Gemeinden, der Gassengemeinde Kleinteuchern, der Kapitelsgemeinde und der Gutsgemeinde. 1834 wurden aus der Gassen- und aus der Kapitelsgemeinde die Stadtgemeinde gebildet. Am 30. September 1928 wurde die Gutsgemeinde zusammen mit dem Vorwerk Lagnitz in die Stadt Teuchern eingemeindet. Zum 1. Juli 1950 verlor das Dorf Schortau seine Selbständigkeit und wurde ebenfalls nach Teuchern eingemeindet. Am 1. Januar 2004 wurde dann die Gemeinde Schelkau mit den Ortsteilen Bonau und Lagnitz eingemeindet.